Vereinschronik
1919 - 2020
Am 19.06.1919 wurde im Gasthaus Bachmann in Beeden der Fußballverein Beeden gegründet. Bei der Gründungsversammlung wurde Emil Hock zum 1. Vorsitzenden des SV Beeden gewählt. Weitere Gründungsmitglieder waren u.a. Heinrich Hofmann und Albert Neumann.
Das erste offizielle Fußballspiel, das in Beeden ausgetragen wurde, war ein Spiel gegen eine französische Soldatenmannschaft, das auf den Wiesen des Bliesberger Hofes stattfand.
Die gegebenen Umstände und Verhältnisse zur damaligen Zeit ließen zunächst kein blühendes Vereinsleben zu. Viele Schwierigkeiten mussten durch spontane Kreativität überwunden werden.
Noch im Gründungsjahr wurde dann am Kraftwerk der erste provisorische Sportplatz errichtet. Ein Jahr später fanden auf diesem Platz die ersten Verbandsspiele statt, die unmittelbar zur Meisterschaft in der C-Klasse führten. Drei Jahre später, 1923, wurde auch in der B-Klasse die Meisterschaft errungen.
In diesem Jahre 1923 trat auch infrastrukturell die entscheidende Wende ein, als das Gelände der heutigen Sportplatzanlage mit wohlwollender Unterstützung einiger Gönner angekauft und als Eigentum erworben werden konnte. Damit war der Grundstein für die Zukunft gelegt. Mit enormem Arbeitsfleiß wurde unter schwierigen Bedingungen die Herrichtung der Sportanlage in Angriff genommen. Im Jahre 1924 wurde sie bereits eingeweiht und ihrer Zweckbestimmung übergeben. Der Spielbetrieb konnte sich in den folgenden Jahren dadurch wesentlich besser entfalten. Die Zahl der aktiven Spieler nahm stetig zu. Das rege Vereinsgeschehen drückte sich in der Zunahme der passiven Mitglieder aus. Die Sportfeste gehörten schon in den zwanziger Jahren zu den Highlights des Jahresprogramms und waren bereits damals ein fester Begriff über die Ortsgrenzen hinaus.
Das Jahr 1930 gilt noch heute als eines der sportlich erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte. Die Spielzeit 29/30 wurde mit drei Meisterschaften abgeschlossen (siehe Bild oben). Die erste Garnitur wurde Meister in der A-Klasse, die Reservemannschaft Meister in der gleichen Klasse und die starke Jugendmannschaft Meister in der Gruppe Homburg.
Mit der stetigen Fortentwicklung des Vereins in sportlicher und finanzieller Sicht erfolgte parallel auch der weitere Ausbau der Sportplatzanlage. Im Jahr 1932 wurde mit dem Bau der Sporthalle begonnen, die im Jahr 1933 eingeweiht wurde. Diese Halle diente dem SV Beeden fast 40 Jahre als Sport und Begegnungsstätte. Es wurden viele unvergessene Veranstaltungen in der alten Halle abgehalten.
Diese alte Halle ist mit dem Namen Ernst Mörsch, der viele Jahre als 1. Vorsitzender fungiert hatte, sehr eng verbunden.
Im Zuge der Klassenneueinteilung spielte der SV Beeden 1935 in der Kreisklasse.
Festzuhalten sind in der Vereinschronik auch die Jahre 1938 und 1939, als viele gute und versierte Mannschaften im spielerischen Duell mit unserer 1. Garnitur auf der Strecke blieben. Große Vereine wie der FK Pirmasens oder der FC Kaiserslautern wurden am Felsenbrunnen empfangen. Unter dem Namen SV Beeden wurden stolze spielerische Erfolge errungen und der Ort Beeden wurde dadurch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
Im Jahre 1939 wurde die 1. Mannschaft ungeschlagener Meister der Kreisklasse I Saar.
Noch vor Kriegsbeginn wurde unter der Leitung von Alois Lück eine Theaterabteilung gegründet, die weit über Beeden hinaus bekannt wurde.
Während der anschließenden Kriegsjahre war das Sportgeschehen sehr eingeschränkt. Nach Wiederaufnahme des Spielbetriebes im Jahre 1946 wurde der SV Beeden der so genannten Bewährungsklasse zugeteilt. Ab 1947 erfolgte aufgrund der spielerischen Leistungen die Einteilung in die Kreisklasse I. Schon im Jahr 1948/49 wurde der Meistertitel in dieser Klasse errungen und der Aufstieg in die begehrte Bezirksklasse (spätere 2. Amateurliga Ost) geschafft.
Das sportliche und gesellschaftliche Geschehen nahm seinen großen Aufschwung. Großen Anteil an den Erfolgen nach dem Krieg hatte erneut der wiedergewählte Ernst Mörsch.
Im Jahr 1960 wurde eine neue Vereinssatzung von Reinhard Bachmann Sr. ausgearbeitet, die in großen Teilen noch bis ins neue Jahrtausend ihre Gültigkeit besaß.
Im gleichen Jahr stieg die erste Mannschaft nach 11jähriger Zugehörigkeit zur zweithöchsten Amateurklasse des Landes in die zwischenzeitlich neu formierte A-Klasse ab, konnte aber mit der Meisterschaft 1962 direkt wieder den Aufstieg klar machen.
Im Jahr 1963 wurde unter dem Vorsitz von Martin Wolff ein neues Sportheim gebaut, das heute noch Mittelpunkt des Vereinsgeschehens ist.
Nach regelmäßig erfolgreichen Spielzeiten konnte 1971 in der 2. Amateurliga Ost die Vizemeisterschaft gefeiert werden. In diesem Jahr wurde auch eine neue Mehrweckhalle errichtet, die nach mehreren Renovierungsphasen und Erweiterungsprojekten auch heute noch stark frequentiert ist und u. a. dem örtlichen Schulsport dient. Der Hallenbau darf als stolzes Bauwerk unseres Ehrenvorsitzenden Martin Wolff angesehen werden. Martin Wolff war 15 Jahre ununterbrochen 1. Vorsitzender des Sportvereins.
Im Jahre 1971 wurde auch die erste Damenfußballmannschaft ins Leben gerufen. Es bildeten sich gleichzeitig die Damen-Gymnastikabteilung und die Sparte „Sport für jedermann“.
Von 1973 bis 1977 übernahm Günther Cappel das Amt des 1. Vorsitzenden. Unter seiner Führung wurden die Flutlichtanlage, die Sportplatzumzäunung, das Kassen- und Gerätehaus gebaut und das Sportheim renoviert.
In sportlicher Hinsicht lief es in dieser Phase nicht mehr so gut und der Verein musste mit Beendigung der Spielzeit 1974/75 nach 13 Jahren wieder den Gang in die A-Klasse (später Bezirksliga Ost) antreten.
Von 1977 bis 1981 war Peter Lutter 1. Vorsitzender. Er trat zurück, weil in einer Vorstandssitzung der Abriss der alten Sporthalle beschlossen wurde. Der Abriss war aber notwendig, um mit den Arbeiten für den Rasenplatz beginnen zu können.
Unter dem Vorsitz Lutters gelang dem Verein im Jahr 1980 die souveräne Doppelmeisterschaft in der Bezirksliga Ost und somit der Aufstieg in die Landesliga Nord/Ost (vorm. 2. Amateurliga Ost).
Gerhard Wagner, der am 4. Januar 1981 erstmals in den Vorstand - als 2. Vorsitzender - gewählt worden war, übernahm nach dem Rücktritt von Peter Lutter den Vorsitz des Vereins.
In der Zwischenzeit bis zu den Neuwahlen wurde die alte Sporthalle abgerissen und die Vorbereitungen für den Rasenplatzbau eingeleitet.
Unter dem Vorsitz von Martin Wolff, im Dezember 1981 ohne Gegenkandidaten gewählt, wurde das Projekt Naturrasen vollendet. Zu Anfang waren viele hinsichtlich der Finanzierung skeptisch. Dank großzügiger Zuschüsse, umfangreicher Arbeiten in Eigenleistung und einer kostenneutralen Bewässerungsmöglichkeit durch Quellwasser waren die Kosten jedoch zu stemmen.
Zum Einweihungsspiel am 9. Mai 1983 standen sich der 1. FC Kaiserslautern und der FC Homburg gegenüber. Das Spiel verfolgten über 3.000 Zuschauer. In der Folgezeit nutzten zahlreiche Bundesligisten, die in Kaiserslautern oder Saarbrücken zu Gast waren, die Anlage als Trainingsplatz. Unvergessen sind die Trainingseinheiten des FC Bayern München vor einer stattlichen Zuschauerkulisse und das Trainingsspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Zum Aufstieg des FC Homburg in die Bundesliga im Jahr 1986 - mittlerweile hatte Karl-Heinz Sachs den Vorsitz von Martin Wolff übernommen - kam es am Beeder Sportfest zu einer Neuauflage des Spiels FCH gegen Kaiserslautern. Gut 5.000 Zuschauer drängten sich um den Rasenplatz, die Besucherränge drohten aus allen Nähten zu platzen.
Von 1987 bis 1991 führte erneut Gerhard Wagner als 1. Vorsitzender den Verein.
1989 stieg der SV Beeden ab und musste nach 9 Jahren Landesligazugehörigkeit wieder den Gang in die Bezirksliga antreten. 1991 rutschte der Verein nach erneutem Abstieg in die Kreisliga A Höcherberg ab.
Von 1991 bis 1993 hatte Wolfgang Rehberger und von 1993 bis 1995 Wolfgang Vester den ersten Vorsitz inne. Gerhard Wagner übernahm 1995 wieder den Verein. Unter seiner Regie wurde im Jahr 1999 mit dem Sportheimanbau begonnen. Ein Jahr zuvor konnte die 1. Mannschaft den Meistertitel in der Kreisliga einfahren und wieder in die Bezirksliga Ost zurückkehren.
Im April 2002 übergab Gerhard Wagner den Vorsitz an Michael Anna. In seiner Zeit wurde das Sportheim nochmals in größerem Rahmen renoviert und mit einer neuen Einrichtung bestückt. Der Anbau, der zunächst als neue Gaststätte gedacht war, wurde unter seine Ägide im Wesentlichen fertiggestellt und diente fortan als Räumlichkeit für Feste und Jugendveranstaltungen. Im Mai 2004 trat Michael Anna aus beruflichen Gründen zurück und Kurt Hollinger übernahm seinen Posten. Im Dezember 2004 musste schließlich auch Kurt Hollinger aus gesundheitlichen Gründen passen.
Gerhard Wagner übernahm vorübergehend nochmals den 1. Vorsitz des Vereins, bis im Februar 2005 Reinhard Bachmann diese Position einnahm. In dieser Mitgliederversammlung wurde Gerhard Wagner zum Ehrenvorsitzenden des Sportvereins Beeden gewählt.
2007 beendete der SV Beeden die Saison als Vorletzter und stieg erneut in die Kreisliga A Höcherberg ab. Zwei Jahre später gelang der Aufstieg als Vizemeister in die neu gegründete Bezirksliga Homburg. Im Jahr 2012 stieg unser Verein in Folge der Spielklassenreform in die Landesliga Ost auf.
Die Fertigstellung des angrenzenden Beeder Biotops lockte zunehmend Naturfreunde aus nah und fern an, was eine gastronomische Ertüchtigung des Außenbereichs erforderlich machte. Erst anlässlich des Biosphärenfestes, das im Zuge der örtlichen 800-Jahr-Feier 2012 in Beeden stattfand, wurde mit Spendengeldern sowohl eine Außentoilettenanlage als auch eine großzügige Grillhütte gebaut. Im gleichen Jahr wurden die Toilettenanlage und die Gaststätte des Sportheims renoviert.
Im Februar 2013 wurde der Verein Landessieger Saarland im Rahmen des ,,DFB-Umweltcups", die Preisverleihung erfolgte in der DFBZentrale in Frankfurt am Main.
In der Winterpause der Saison 2017/18 verließ annähernd der komplette Spielerkader der 1. Mannschaft den Verein. Dank einer sehr guten Vorrunde konnte die Saison ohne Abstieg zu Ende gespielt werden, indem der Kader mit Spielern der 2. Garnitur aufgefüllt wurde.
Im April 2018 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Achim Müller als 1. Vorsitzender wird durch die beiden 2. Vorsitzenden Andreas Keller und Michael Sutter vertreten. Die sportliche Talfahrt konnte trotz eines üppigen Spielerkaders nicht gestoppt werden. Fehlende Homogenität und Erfahrung im Team führten im Jubiläumsjahr 2019 unweigerlich zum Abstieg in die Bezirksliga Homburg. Der SV Beeden bestritt die Saison 19/20 mit nur einer Mannschaft und kämpfte in der Bezirksliga von Beginn an ums Überleben. Bedingt durch die Corona-Krise musste die Saison vorzeitig abgebrochen werden. Da nur der Tabellenletzte absteigen musste, gleichzeitig aber die 2. Mannschaft der sich auflösenden Spielgemeinschaft Ballweiler/Wecklingen/Wolfersheim zurückgezogen wurde, brachte das Aktiventeam unseres Vereins das Kunststück fertig, ohne einen einzigen Punkt die Klasse zu halten.
Auch in der Saison 2020/21 wird der Kampf um das sportliche Überleben in der Bezirksliga Homburg das Geschehen bestimmen. Trotz der sportlichen Talfahrt weicht aber allmählich die Frustration einer gewissen Zuversicht.
Was auf jeden Fall bleibt, sind die zahlreichen großen Erfolge der Vergangenheit, auf die unser Verein und seine Mitglieder auch trotz der Misere der letzten Jahre stolz sein dürfen.
In Punkto Wirtschaftsbetrieb ist wieder ein deutlicher Rückenwind zu verspüren. Das Sportheim und der angrenzende Biergarten mit dem unvergleichlichen Ausblick auf das Biotop wurden während des Corona-Lockdowns nochmals gründlich auf Vordermann gebracht; Livekonzerte und kulinarische Aktionen sorgen für frischen Wind und zumindest gastronomisch für einen deutlichen Imagegewinn. Bleibt zu hoffen, dass der ideelle Bereich zeitnah diesem Trend folgt.
Last but not least ist die ebenfalls sehr erfolgreiche Jugendarbeit zu erwähnen, die in den vergangenen Jahrzehnten geleistet wurde. Viele Beeder Nachwuchsspieler machten ihren Weg und hatten nicht selten mit höherklassigen Vereinen großen Erfolg. Nachdem die Jugendsparte in den letzten Jahren völlig zum Erliegen kam, war es dem neuen Vorstand ein besonderes Anliegen, diesen Prozess umzukehren und den unteren Jugendklassen - zurzeit in Form einer Spielgemeinschaft mit dem SV Altstadt und dem SV Niederbexbach - wieder neues Leben einzuhauchen.
Apropos Sparten - die Gymnastikdamen sind noch immer aktiv, während die Kollegen von „Sport für jedermann“ und die „Donnerstagskicker“ ihren Fokus - auch aus Altersgründen - auf geselliges Beisammensein legen.
Seit 2019 verfügt der SV Beeden zusätzlich über eine sehr rührige Karnevalssparte.
Der Verein bemüht sich weiterhin, der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken und für jegliche Art sportlicher Betätigung neue Interessenten zu gewinnen.